Presseaussendung zur 38. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV) von 19. bis 21. November 2010, Wien Jahrestagung der Hautärzte von 19. bis 21. November 2010 Rückkehr der Krätze: Unerträglicher Juckreiz und hohe Ansteckungsgefahr
Skabies (Krätze), eine parasitäre Hautkrankheit, die sich in heftigem Juckreiz äußert, ist nicht nur in Entwicklungsländern auf dem Vormarsch. Die Erkrankung wird durch die Krätzmilbe verursacht, die sich bevorzugt in menschlichen Hautfalten einnistet. Die Übertragung erfolgt durch Körperkontakt und wird in der Regel durch mangelnde hygienische und sozioökonomische Verhältnisse begünstigt. Skabies ist nicht immer leicht zu erkennen, Symptome sind heftiger Juckreiz, der bei Wärme zunimmt. Risikofaktoren stellen Kindergärten und Altersheime dar. Eine Therapie und die Einhaltung strenger Vorsichtsmaßnahmen sind bei Betroffenheit unverzichtbar. +++ (Wien am 25. November 2010) – Jeder kennt starken Juckreiz, doch wenn dieser immer hartnäckiger und schließlich unerträglich wird, kann diese Situation für den Betroffenen zur Qual werden. Die Ursache dafür kann die Krätzmilbe sein. Die Milbenweibchen bohren sich in die Oberhaut, in welchen sie ihren Kot und ihre Eier ablegen. Dies geht mit einem Hautausschlag einher, der zur Bildung von Bläschen, Knötchen, Pusteln und Ekzemen führt. Die Zeit bis zum Ausbruch der Erkrankung nach Ansteckung beträgt zwischen drei und sechs Wochen. Juckreiz: Allergische Reaktion auf Milbenkot Die Krätzmilbe befällt meist die warmen, dünnen Hautstel en des Menschen, vor al em zwischen den Fingern, an Gesäß, Genitalien, Ellbogen, Achseln und Füßen – bei Kindern auch den Nacken und Kopf. Dies äußert sich durch heftigen Juckreiz. „Das ständige Jucken wird von Erkrankten in unterschiedlichem Schweregraden wahrgenommen und ist auf eine al ergische Reaktion auf Milbenbestandteile zurück zu führen“, so Prim. Univ.-Doz. Dr. Robert Mül egger, Vorstand der Abteilung für Dermatologie am Landesklinikum Wiener Neustadt. Durch das oft automatische und intensive Kratzen werden die Hautveränderungen weiter verschlechtert. Übertragung durch Körperkontakt: Altersheime und Kindergärten besonders betroffen Die Übertragung der Krätze erfolgt in der Regel durch direkten Körperkontakt, seltener über die Kleidung. Zu diesem Zweck genügt der Wirtswechsel eines einzigen begatteten Milbenweibchens. Die Häufigkeit der Erkrankung ist in Hinblick auf Länder und Regionen sehr unterschiedlich und schwankt zwischen < 1% und 33%−36%. So ist beispielsweise die Häufigkeit unter den Aborigines im Südosten Australiens enorm hoch, wie Dr. Ian McCrossin in dem Symposium „Dermatology Down Under“ ausführte. Auch wenn die oft angegebene Zahl von weltweit 300 Mil ionen an Skabies befal enen Menschen etwas hoch gegriffen scheint, ist die Erkennung und Behandlung der Krätze dennoch eine bedeutende Aufgabe für Dermatologen. Besonders hoch ist diese Bedeutung, wenn sich die Skabies in Einrichtungen wie Altersheimen, Kindergärten oder Krankenhäusern verbreitet“, so Univ.-Prof. Dr. Robert Mül egger. Hygiene und Immunstatus als Kriterien Das Risiko der Übertragung von Skabies hängt von wesentlichen Kriterien ab: Bevölkerungsdichte, medizinische Versorgung, Häufigkeit an Körperkontakten sowie dem individuellen Hygiene- und Immunstatus des Menschen. Begünstigt wird die Ausbreitung der Erkrankung durch schlechte hygienische Verhältnisse. „Dabei haben Krätzmilben nicht unbedingt etwas mit unhygienischen Verhältnissen oder Verwahrlosung zu tun, sondern breiten sich dort aus, wo viele Menschen zusammen kommen“, erläutert Dr. Müllegger. Besonders gefährlich ist die Borkenkrätze (Scabies crustosa). „Bei dieser Krätzenart, enthalten die Hautschuppen dieser Patienten Hunderte bis Tausende von Milben. Eine Endemie kann drohen“, so Dr. Mül egger weiter. Diagnose und Sonderformen der Skabies Der quälende nächtliche Juckreiz, die Milbengänge und der mikroskopische Nachweis einer Krätzmilbe oder ihrer Eier führen zur eindeutigen Diagnose. Bei einem Nachweis von Milben, Eiern oder Skybala (Kotballen) aus den Bohrkanälen, ist die Diagnose gesichert. Bei der Scabies crustosa besteht die Möglichkeit den Milbennachweis bereits an einzelnen Schuppen durchzuführen. Es ist zwischen unterschiedlichen Formen der Skabies zu unterscheiden: Die „gepflegte Skabies“ geht beispielsweise mit intensiver Körperhygiene einher und ist daher auch schwer zu erkennen. Weiters gibt es noch die bakteriel superinfizierte Skabies. Therapie und Vorsichtsmaßnahmen Eine Therapie des Betroffenen ist von höchster Priorität. „Zur Therapie kann die lokale Behandlung mit Permethrin, 5 Prozent dieses Insektizids in der Cremegrundlage, empfohlen werden. Wichtig ist, diese so lange wie möglich einwirken zu lassen. Etwa acht bis zwölf Stunden sind empfehlenswert. Es sind außerdem eine Reihe anderer Vorsichtsmaßnahmen zu beachten wie beispielsweise das Waschen von Kleidern, Bettwäsche und Handtüchern bei mindestens 60°C“, erläutert Dr. Müllegger. Eine orale Therapie mit Ivermectin steht vor allem bei mangelndem Ansprechen auf Permethrin, beispielsweise bei immunsupprimierten Patienten oder bei bestehender HIV-Infektion, bei mangelnder Zuverlässigkeit (Compliance) oder bei ausgeprägten Ekzemen die eine Lokalbehandlung für den Patienten zunächst beschwerlich machen, seit einigen Jahren zur Verfügung. „Wichtig ist es, al e Personen, die in einem Haushalt leben mitzubehandeln“, so Dr. Müllegger abschließend. Rückfragehinweis: Welldone GmbH, Werbung und PR Mag. Elisabeth Kranawetvogel | Mag. Nina Bennett | Public Relations Lazarettgasse 19/4.OG, 1090 Wien Tel.: 01/402 13 41-40, bzw. -37 | e-Mail: pr@welldone.at Die in diesem Pressetext verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen treten der besseren Lesbarkeit halber nur in einer Form auf, sind aber natürlich gleichwertig auf beide Geschlechter bezogen.
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Treatment of head louse infestation with 4% dimeticone lotion: randomised controlled equivalence trial Ian F Burgess, Christine M Brown and Peter N Lee 2005;330;1423-; originally published online 10 Jun 2005; BMJ doi:10.1136/bmj.38497.506481.8F Updated information and services can be found at: References This article cites 10 articles, 1 of which can be accessed free at: 5 onl