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Schweinegrippe kein Grund zur Panik
Thüringens Apotheker warnen vor der
Einnahme abgelaufener Tamiflu-Kapseln

Mit Unverständnis reagieren Thüringens Apothekerinnen und Apotheker auf die Empfehlung der europäischen Arzneimittelagentur EMEA zum Umgang mit dem Grippemedikament Tamiflu. Wegen des Ausbruchs der Influenza A/H1N1 („Schweinegrippe”) hatte die Behörde geraten, abgelaufene Schachteln nicht wegzuwerfen, da die Kapseln im Fall einer Pandemie noch zwei Jahre nach Ablauf des Verfallsdatums benutzt werden könnten. „Arzneimittel, deren Verfalldatum überschritten ist, sollten unter keinen Umständen eingenommen werden”, warnt Ronald Schreiber, Präsident der Landesapothekerkammer Thüringen. Dies gelte auch für das Grippemedikament Tamiflu, das gegen den Erreger der Schweinegrippe wirksam ist. „Wirksamkeit und Sicherheit eines Arzneimittels sind nur für die angegebene Laufzeit garantiert. Nach Ablauf der Haltbarkeit kann das Medikament schwächer, gar nicht oder im schlimmsten Fall schädigend Auch die Art und Weise wie ein Medikament gelagert wird, ha entscheidenden Einfluss auf seine Haltbarkeit. „Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit können zum Beispiel dazu führen, dass Arzneimittel schneller unwirksam oder gar gefährlich werden”, so Schreiber. Die vom Telefon: 0361 24408 – 0 Hersteller angegebene Laufzeit werde nur durch eine sachgerechte Lagerung Fax: 0361 24408 –69 Schreiber warnt davor, Tamiflu eigenverantwortlich und ohne ärztliche Diagnose einzunehmen: „Der Einsatz des Grippemittels muss unter ärztlicher Kontrolle und nur dann erfolgen, wenn tatsächlich eine Grippe vorliegt.” Die Abgrenzung zu einer herkömmlichen Erkältung könne nur der Arzt Die Apotheker warnen auch vor der prophylaktischen Anwendung von Tamiflu, da der Wirkstoff nicht vor einer Ansteckung mit der Schweinegrippe schützt: „Das Medikament wirkt erst, wenn der Mensch tatsächlich infiziert ist”, so Schreiber. Die vorsorgliche Einnahme erhöhe zudem das Risiko, dass das Virus mutiere und dadurch unempfindlich gegenüber Tamiflu werde. Durch die Empfehlung, Tamiflu auch nach Ablauf der Haltbarkeit aufzubewahren, will die EMEA eigenen Angaben zufolge verhindern, dass es zu einem Engpass bei der Versorgung mit dem Mittel kommt. „Es besteht derzeit aber kein Anlass zur Sorge, dass es zu wenig Tamiflu auf dem Markt geben könnte”, sagt Schreiber. Entsprechende Vorräte an Grippemitteln werden derzeit in ausreichender Menge für die thüringische Bevölkerung vorrätig gehalten und werden im Ernstfall durch die Apotheken an die Anlass zur Panik gibt es nicht: „Derzeit sind deutschlandweit zwölf Menschen mit der Schweinegrippe infiziert. Die Erkrankung verläuft in den meisten Fällen harmloser als erwartet”, sagt Schreiber. Bei Anzeichen einer Grippe sollten Patienten zum Arzt gehen. „Lautet die Diagnose dann Schweinegrippe, wird der Arzt wirksame Grippemedikamente verordnen. Diese sind nach wie vor in allen Thüringer Apotheken vorrätig”, sagt

Source: https://www.lakt.de/downloads_inhalt/2009-05-12-Tamiflu.pdf