Chronomedizin in der Tumortherapie
Arbeitsgemeinschaft Prävention und integrative Onkologie
Viele Vorgänge im Körper laufen nach Rhythmen ab und sind somit natürlichen Vorgängen
Die Schwankungen der körpereigenen Funktionen und Zellaktivitäten über den Tag werden
als circadiane Schwankungen bezeichnet, im Gegensatz zu Rhythmen, die z. B. im
Wochenrhythmus, im 28-Tage-Rhythmus oder im Jahresrhythmus ablaufen.
Dies lässt sich durch über den Tag verteilte Schwankungen der Körpertemperatur oder der
Produktion des Hormons Cortisol gut nachweisen.
Auch das Immunsystem wechselt von Phasen hoher Aktivität zu Phasen niedriger Aktivität.
Ebenso finden sich bei der Überprüfung des einfachen Blutbildes deutliche Schwankungen.
Bei einer Reihe von Erkrankungen sind ebenfalls zu bestimmten Tageszeiten Häufungen
bekannt, dies gilt z. B. für Herzinfarkte und Asthmaanfälle.
Die Beachtung solcher Rhythmen bei der Gabe von Medikamenten (nicht nur bei der
Krebstherapie) wird als Chrono-Pharmakologie bezeichnet.
Daher wurde für die Berücksichtigung unterschiedlicher Medikamentendosierungen über den
Tag, insbesondere bei der Gabe von Chemotherapien über 24 Stunden und länger, der
Begriff der chronomodulierten Therapie geprägt.
In der Therapie einer Tumorerkrankung können körpereigene Rhythmen mit verschiedenen
Zielsetzungen Berücksichtigung finden. So ist es z. B. bekannt, dass die Diagnose von
Brustkrebs mit Röntgenaufnahme oder Kernspintomographie (MRT) abhängig von der
Zyklusphase der Frau besser oder schlechter gelingt.
Seit einigen Jahren gibt es zunehmend Hinweise, dass die Chemotherapie, angepasst an
den Tagesrhythmus gegeben, Vorteile mit sich bringt.
Die meisten Chemotherapiemittel wirken auf die Zellteilung mit unterschiedlichen
Angriffspunkten auf den Zellzyklus. Im Verlauf des Schlaf-Wach-Rhythmus finden sich
unterschiedliche Körpergewebe jeweils im aktiven oder ruhenden Stadium, es liegt jedoch
größtenteils eine Synchronisation vor.
In ersten klinischen Studien zur chronomodulierten – also zeitlich gesteuerten – Therapie
konnte nachgewiesen werden, dass die Dosis einiger Chemotherapiemittel um 15-45%
erhöht werden kann, wenn der optimale Zeitpunkt gewählt wird.
So gilt z. B. für die Funktion des Knochenmarkes, dass die höchste Teilungsrate der Zellen
und damit die höchste Empfindlichkeit für eine Schädigung durch die Chemotherapie am
frühen Nachmittag, die niedrigste nachts zwischen 0.00 und 4.00 Uhr vorliegt. Tumore und
Tumorzellen scheinen sich jedoch dieser Synchronisation zu entziehen.
„Normale“ Gewebe weisen eine deutliche circadiane Rhythmik auf. In langsam wachsenden
und gut differenzierten Tumoren ist diese ebenso nachweisbar, jedoch oft mit einer
verminderten Amplitude oder einer Phasenverschiebung. Rasch wachsende und
fortgeschrittene Tumore tendieren zu einer Aufhebung der Rhythmik.
Aus diesen Überlegungen wurden Modelle entwickelt, nach denen es möglich ist,
Chemotherapien so zu steuern, dass sie zu Zeiten minimaler Empfindlichkeit der
körpereigenen gesunden Gewebe einwirken und somit Nebenwirkungen reduziert werden.
Hierbei wird keine verminderte Wirkung auf das Tumorgewebe in Kauf genommen.
Umgekehrt ist es sogar möglich, durch eine Abschwächung der Nebenwirkungen höhere
Dosierungen einzusetzen und somit eine höhere Wirksamkeit auf den Tumor zu erreichen.
Im Tierexperiment konnte nachgewiesen werden, dass bei gleicher Dosierung die
Schädigung gesunder Zellen durch Chemotherapeutika in Abhängigkeit der Gabe vom
tageszeitlichen Rhythmus um bis zu 50% variiert.
Für die einzelnen Chemotherapeutika liegt der Gipfel der Nebenwirkungen zu verschiedenen
Zeiten des Tagesrhythmus. Das bedeutet, dass bei der meist notwendigen Kombination
verschiedener Mittel unterschiedliche Zeitverläufe gewählt werden müssen, was die Therapie
im Vergleich zu üblichen Infusion komplizierter macht.
Hinzu kommt, dass die Abstimmung der Gabe einer Chemotherapie auf die zeitlich optimale
Einwirkung im Körper mit den Gegebenheiten einer ambulanten Praxis oder eines
Krankenhausbetriebes kaum zu vereinbaren ist. Dies ist der Grund, warum es nur wenige
Untersuchungen bei Patienten gibt, die die exzellenten Tierergebnisse bestätigen.
So sind die Nebenwirkungen von Platinverbindungen und Cisplatin, Carboplatin und
Oxaliplatin zur Mitte des Aktivitätszyklus am niedrigsten, während Anthracyclin, Doxorubicin
und Epirubicin dann ihr Maximum erreichen. Diese haben in der Mitte der Ruhephase den
geringsten das Knochenmark und somit die Blutbildung unterdrückenden Effekt. Für das
verwandte Mitoxantron sowie Vincaalkaloide (Vincristin, Vindesin und Vinorelbin) gilt eine
Durch die Phasenverschiebung von Tumorzellen und gesunden Zellen bei Applikation des
Chemotherapeutikums ist zum Zeitpunkt der minimalen Nebenwirkung die maximale
antitumorale Aktivität erreicht. Dies konnte für die häufig eingesetzten Substanzen Ara-C,
5-FU, Doxorubicin, Melphalan und Cisplatin sowie Docetaxel, Vinorelbine und Irinotecan
bereits im Tierexperiment gezeigt werden.
Für Dickdarm- und Enddarmkrebs liegen mittlerweile mehrere Studien vor, die mit 5-FU,
5-FU-Leucovorin, Oxaliplatin bzw. Kombinationen (sog. FOLFOX-Regime) eine höhere
Ansprechrate im Vergleich zu einer konventionellen Therapie bei gleicher Dosierung zeigen.
Bei diesen Therapien wurde ausgenutzt, dass die Substanz 5-FU in vielen Kombinationen
bereits über 24 oder 48 Stunden-Dauerinfusionen gegeben wird. Infusionspumpen werden
so programmiert, dass sie die Substanz zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen
Dosierungen abgeben. Bei diesen Untersuchungen, die hauptsächlich aus Frankreich
stammen, zeigte sich gleichzeitig, dass die Anzahl schwerer Nebenwirkungen wie
Schleimhautentzündungen im Mundbereich oder schweren Nervenschädigungen nach
Oxaliplatin deutlich niedriger war. Während schwerste Schleimhautentzündungen bei
normaler Gabe bei ca. 70% der Patienten auftraten, war dies bei chronomodulierter Gabe
Bezüglich des Ansprechens des Tumors zeigten größere Studien, durchgeführt an bis zu
280 Patienten, dass die Ansprechrate bei chronomodulierter Gabe bei über 50%, bei
Mittlerweile liegen auch Untersuchungen für die Kombination von 5-FU mit Irinotecan
(FOLFIRI-Regime) vor sowie für die Tabletteneinnahme von Capecitabine (Xeloda®) bei
Darmkrebs. Die Patienten erhielten 20 % der Tagesdosis morgens, 80 % abends.
Auch bei Lungen- bzw. Brustkrebs wurden mit den Kombinationen 5-FU, Folinsäure und
Carboplatin bzw. 5-FU und Taxol günstige Ergebnisse erzielt.
Ähnliche Effekte wurden auch bei ersten Untersuchungen in der Strahlentherapie gesehen,
wo Bestrahlungen im Beckenbereich bei gynäkologischen Tumoren nachmittags eine gleiche
Effektivität aber weniger Nebenwirkungen hatten.
Noch unklar ist, welche Bedeutung eine aktuelle Studie hat, bei der in der Auswertung nur
männliche Patienten von der chronomodulierten Therapie profitieren, weibliche nicht.
Derzeit ist die chronomodulierte Therapie nicht so weit entwickelt, dass sie routinemäßig
65--Health and Medical Supplies Solicitation Number: W90M7903630300Agency: Department of the ArmyOffice: National Guard BureauLocation: USPFO for Utah :Combined Synopsis/SolicitationSynopsis:Added: Mar 22, 2011 4:08 pmThis is a combined synopsis/solicitation for commercial items prepared in accordance with the format inSubpart 12.6, as supplemented with additional information included in this n
401 Mass. 812 (1988) 520 N.E.2d 134 COMMONWEALTH JOHN K. MULICA, JR. Supreme Judicial Court of Massachusetts, Essex. Present: WILKINS, LIACOS, NOLAN, & LYNCH, JJ Thomas G. Shapiro for the defendant. Robert J. Bender, Assistant District Attorney, for the Commonwealth. The defendant was convicted of embezzlement from the Newburyport Five Cents Savings Bank (bank), of p